Donnerstag, 4. September 2014

Erörterung: "War die Schweizer Entwicklungshilfe zu gutmütig mit den Ruandern?"

War die Schweizer Entwicklungshilfe zu gutmütig mit den Ruandern?

Im Buch „Hundert Tage“  von Lukas Bärfuss handelt es sich um den Genozid in Ruanda im Jahr 1990. Dort gibt es viele Entwicklungshilfen, unter anderem auch die Schweizer Entwicklungshilfe, welche sich in Kigali stationiert hat. Nun stellt sich die Frage, ob die Schweizer Entwicklungshilfe zu gutmütig mit den Ruandern war und ob sie die Folgen von ihren Projekten und Spenden überhaupt berechnet hatten?

Die Direktion hätte besser kontrollieren sollen, was mit ihren Geldern passiert. Sie hatten keine Kontrolle darüber, wer sich aus den 5 Millionen bediente und wem es half. Somit wussten sie nicht, dass sich nur die Oberschicht an ihren Spenden bediente und ihre Gutmütigkeit ausnutzte. Die Direktion hätte kritischer sein sollen.

Aber um die Direktion zu verteidigen, es ist nie voraussehbar was passiert. Wie also hätte die Direktion sehen können was mit ihren Geldern passiert. Sie haben getan, was sie für gut hielten. Denn vorauszusehen, dass so ein Genozid stattfinden wird und dass sie die Leute gefördert haben, welche für den Genozid verantwortlich sind, ist sehr schwer. 

Doch wenn die Direktion und die anderen Entwicklungshilfen Studien geführt hätten, über das Denken der Ruander, hätten sie wahrscheinlich nicht so fatale Fehler begangen. Sie sind in ein Land gegangen, wo sie nicht wirklich einen sehr persönlichen Kontakt mit all den verschiedenen Bürgerschichten des Landes hatten. Sie hatten nur mit den wenigsten der Bürger persönlichen Kontakt und dies war mehr oder weniger die Oberschicht. Sie hätten sich ein besseres Bild von Ruanda machen können wenn sie mit allen verschiedenen Schichten Kontakt aufgenommen hätten und ihre Bedürftigkeit und Notstände wahrgenommen hätten. Dies geschah leider viel zu spät, nämlich erst als Paul bei seinem Trip auf die Tutsi Gruppe traf. Er sah zum ersten Mal was die wirklichen Notstände waren und die haben die anderen Arbeiter der Entwicklungshilfe nie wahrgenommen.

Die Leute aus der Direktion sahen nur ihre Tugend und ihre Tugend befahl ihnen zu Helfen. Die Ruander hatten die Hilfe nötig und grundsätzlich ist es schon gut, wenn man probiert zu helfen. Der Direktion wäre es nicht egal gewesen, was die Ruander mit ihrer Hilfe und ihren Spenden anstellten, wenn sie die Folgen gewusst hätten. Denn die Ruander behelligte die Direktion nicht so, dass sie ihr gutes Tun in Frage stellen könnten.  Sie wollten nur das Beste für die Ruander und sie hatten keine Vorurteile. Dies war leider ein Nachteil bei der Hilfe.

Meiner Meinung nach hat die Schweizer Entwicklungshilfe einen guten Job getan. Denn so etwas Elendes und trauriges Vorauszusehen ist sehr schwer. Aber allein der Ansatz dass sie helfen wollen bringt schon mal viel. Man sollte sie nicht kritisieren ob sie zu gutmütig war,  man sollte ihnen höchstens Anregungen für nächste Hilfsprojekte in neuen Länder geben. Denn ja, sie waren eindeutig zu gutmütig, aber aus diesem Fehler sollten sie lernen und bei den nächsten Hilfsprojekten kritischer sein und mehr Vorarbeit machen um über das Denken des Landes mehr herauszufinden.