Das Auge: Tödliche Einflüsse auf die Wahrnehmung
Das
Auge ist ein sehr komplexes Sinnesorgan zur Wahrnehmung von Lichtreizen. Es
kann so viele verschiedene Formen und Farben haben. Auch die Leistungsfähigkeit
und die Funktion des Auges unterscheiden sich stark. Vor allem in der Tierwelt,
dort hat sich das Auge stark an die Anforderungen des jeweiligen Organismus
angepasst. Wir sehen mit dem Auge alles was wir möchten. Wir schaffen es sogar,
dass wir Sachen sehen, die es gar nicht gibt. Das Auge ist in Kombination mit
der Vorstellungskraft ein unglaubliches Ding.
Das
Auge kann auch ein Motiv sein. Erinnert man sich an E.T.A. Hoffmann’s Lektüre
„Der Sandmann“ merkt man, dass das Auge auch ziemlich angsteinflössend sein
kann. Der Protagonist Nathanael verknüpft viele Schlechte Dinge mit dem Auge.
Er wird fast wahnsinnig, weil sobald er eine spezielle Form von Augen sieht, es
mit seiner Vergangenheit verknüpft, in derer der böse Coppelius die Augen der
Kinder schändet. Sein Auge nimmt dann alles anders wahr. Er sieht die Brillen
des Wetterglashändlers nicht mehr als Brillen, sondern sieht in den Brillen
alles blutspritzende Augen. Seine Wahrnehmung ist völlig gestört durch seine
Erfahrung in der Kindheit.
Heutzutage
würde man ihn in eine psychiatrische Klinik einweisen, denn seine
Wahrnehmungsstörung ist nicht ganz ungefährlich. Die meisten Leute, die an
psychischen Krankheiten und Wahnvorstellungen haben, kommen nicht mehr alleine
aus diesen heraus. Sie brauchen Betreuung durch ausgebildetes Personal. So
etwas hätte Nathanael auch gebraucht, denn er kommt nicht mehr klar, er
verliebt sich in Olimpia, welche sehr starr wirkt und kaum Reaktion zeigt, ihre
Augen sehen unmenschlich aus. Sein Auge ist so fixiert von ihr, weil er in ihr
sich selbst sieht, dass er nicht merkt, dass sie nur eine Wachsgestalt
ist. Sein Verhalten ist schon fast
narzisstisch, könnte man sagen. Dass er keine Betreuung hatte, welche ihn
versteht und sich in ihn hineinversetzen konnte, hatte für ihn fatale Folgen.
Denn nur ein Perspektiv liess ihn in seine alte Wahrnehmungsstörung
zurückfallen. Er machte Suizid.
Dieses
Literaturwerk übt auf eine Art Kritik an der Gesellschaft aus. Es zeigt, dass
man sich mehr um die Menschen mit Wahnvorstellungen und verstörten
Wahrnehmungen kümmern sollte. Der Nathanael wurde im Buch alleingelassen, denn
weder Clara, noch Lothar konnten ihm helfen. Stellen sie sich vor es wäre ihr
Bruder, der von einer solchen Krankheit ergriffen wird und sie helfen ihm
nicht. Hätten sie dann kein Schlechtes Gewissen, wenn sie die Nachricht
erreicht, dass er Selbstmord gemacht hat? Sie hätten wahrscheinlich eine tiefe
Schuld in sich weil sie zu wenig aufmerksam gewesen wären. Deshalb liegt es an
Ihnen, dass sie aufmerksamer sind und sich mehr einsetzen für psychisch kranke
Menschen.
In
der heutigen Zeit, wo alles fotografiert und gefilmt wird mit den Smartphones,
wird aber sowieso alles aus einer anderen Sicht begutachtet. Die Bilder die man
sieht, sind häufig nicht mehr echt, denn alles ist bearbeitet. Das menschliche
Auge wird getäuscht durch die vielen Medien und die vielen Möglichkeiten der
Bearbeitung und Veränderung der Bilder. Menschen zeigen sich in der Social
Media stark und man kann nicht mehr erkennen, ob sie im Innern wirklich auch
stark sind. Man sieht heutzutage vieles anders als es wirklich ist!
Ein Essay von SIRI L. RÜEGG
Ein Essay von SIRI L. RÜEGG
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