Mittwoch, 26. November 2014

Brief: Kritik an Werther

Guten Tag Herr Werther

Ich mache mir sichtlich Sorgen um dich. Dein Verhalten ist nicht mehr menschlich. Ich weiss nicht, ob es in meiner Pflicht liegt, als dein bester Freund, dich in die Psychiatrie einzuweisen.

Du musst endlich von Lotte loskommen, es ist krankhaft wie fest du dich an sie klammerst. Du wirst daran sterben, wenn wir nicht etwas ändern. Vertrau mir, junger Mann. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Du könntest ein wundervolles Leben führen. Du könntest eine neue Frau finden, welche dich genauso entzücken wird. Du könntest deine jungen Jahre geniessen und verschiedene Frauen haben, du könntest Spass haben. Sieh, du hast dein Leben kaum entdeckt, du hast schon 2 Jahre deines Lebens verschwendet, um dieser ebenso krankhaften Lotte hinterher zu laufen. Du benimmst dich wie ein Hund. Ehrlich, es ist fast peinlich.

Du bist ein erwachsener Mensch und hängst an einer Frau, welche nicht nur dich, sondern auch schon andere Männer missbraucht hat. Sie lässt euch in sich verlieben und euch dann wahnsinnig werden, da ihr sie nie erreichen könnt. Man sollte sie verklagen! Such dir eine schönere, bessere, tollere, nettere, liebenswürdigere Frau. Du hast es verdient.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Worten ein wenig die Laune heben und dir helfen. Dein Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen, schliesslich bist du mein bester Freund. Ich möchte dich nicht verlieren, mein Treuer. Ich mag dich wirklich.

Versuche dein Leben zu geniessen, bis bald!


Freundliche Grüsse
Wilhelm

Donnerstag, 13. November 2014

Erörterung: "Inwiefern ist Lessings „Nathan“ ein bürgerliches Trauerspiel, inwiefern nicht?"

Inwiefern ist Lessings „Nathan“ ein bürgerliches Trauerspiel, inwiefern nicht?

Das Drama „Nathan der Weise“ von Lessing spielt sich während der Zeit der Aufklärung ab. Als Protagonist steht Nathan im Vordergrund. Im Drama ist er „der Aufgeklärte“ und zieht als Jude eine Christin auf. Er ist sehr reich und grosszügig. Im Buch besteht der Adel aus Saladin und dem Patriarchen. Die beiden stehen eher für die „unaufgeklärten“ Menschen, vor allem der Patriarch. Doch kann man wirklich sagen dass Nathan der „ehrliche Mann“ ist und somit Lessings „Nathan“  dem bürgerlichen Trauerspiel nahe kommt? Diese Frage werde ich nun erörtern.

Nathan kommt dem ehrlichen Mann sehr nah. Es treffen viele Punkte darauf zu, dass er grosse Ähnlichkeit mit dem ehrlichen Mann hat, welcher typisch für ein bürgerliches Trauerspiel ist. Denn er ist nicht ein typischer Bürger, sondern ist reich und sehr grosszügig. Ausserdem hat er nahe Kontakte mit dem Adel, was impliziert dass er dem Adel näher steht. Jedoch gehört er nicht zum Adel und so steht er trotzdem in der Nähe des Bürgertums. Also ist er aus der Ständeklausel ausgebrochen, denn er ist der Protagonist und gehört nicht zum Adel.

Ausserdem ist Nathan familiär, er zeigt sich nicht sehr öffentlich, sondern bleibt für sich. Sowie passt es dass er tolerant ist und überhaupt keinen Drang nach Herrschaft hat. Dazu ist er auch noch intelligent und steht für den „Aufgeklärten“ im Buch. Dies sind alles Punkte was ihn zum bürgerlichen Helden machen. Denn mit seinen Eigenschaften kann er anderen helfen, egal wer sie sind. Er hat keine Vorurteile.

Ein weiteres Argument ist das der Saladin und der Patriarch, welche den Adel im Buch verkörpern, eher schlecht wegkommen. So wird im Buch der Patriarch als den „Unaufgeklärten“ dargestellt, welcher nur für sich denkt. Er hat mächtige Vorurteile gegenüber anderen Religionen. Saladin befreundet sich zwar mit Nathan, jedoch wird immer wieder angedeutet wie schlecht er mit Geld umgehen kann und dass er immer noch nicht ganz verstehen kann, dass man sich unter den Religionen gut verstehen kann. Trotzdem zeigt er einige positive Ansätze, sodass er im Allgemeinen positiv auf den Leser wirkt. Er scheint jedoch seine Entscheidungen nicht selbst zu entscheiden.


Bei dem Drama „Nathan der Weise“ ist es sehr schwer zu sagen ob es ein bürgerliches Trauerspiel ist oder nicht. Es gibt einige treffende Punkte die dafür stehen. Doch anderseits gibt es auch ein paar Gegenargumente, wie zum Beispiel dass man nicht ganz sagen kann wie der Adel auf den Leser wirkt. Zum Schluss würde ich sagen, dass das Drama sich sehr an ein bürgerliches Trauerspiel nähert, jedoch nicht ganz alle Kriterien erfüllt. 

Dienstag, 11. November 2014

Brief: Charakterisierung von Werther

Guten Tag Stefan

Gerade bin ich in der Schule und beschäftige mich mit dem Buch „Die Leiden des jungen Werther“. Da der Protagonist eine sehr interessante Persönlichkeit ist, dachte ich, ich sollte dir sie einmal vorstellen. Es wird dich sicher interessieren. 

Der Werther ist eine spezielle Person, er ist sehr gebildet, da er unter anderem griechisch spricht und sehr viel über die Kunst und die Natur weiss. Er kann den Homer übersetzen und liest auch des Öfteren aus ihm. Bis anhin erfährt man nichts über Aussehen und Alter von dem Herrn Werther. Doch vielleicht wird sich das ändern bis zum Ende des Buches. Ich nehme an, dass Werther eher eine junge Persönlichkeit ist. Er ist vom Charakter her ein ruhiger, optimistischer Typ. Er sieht in allem das Gute. Man erfährt am Anfang des Buches über seine Angst vor Blitz und Donner, also scheint er ein wenig ängstlich zu sein. 

Kennzeichnend für ihn ist seine unsterbliche Liebe zu Lotte. Seit er Lotte kennt gibt es für ihn keine Zeit mehr, er kennt Tag und Nacht nicht mehr, die ganze Welt dreht sich nur noch um Lotte. Diese Liebe zu Lotte kann für ihn unerträglich werden, denn sie ist bereits verlobt. Für Werther ist das ein Schock, denn schliesslich wollte er Lotte für sich. Er sucht seinen Trost in der Natur und der Literatur. 


Ich hoffe ich konnte dir den Arbeitstag mit dieser interessanten Personencharakterisierung ein wenig auflockern. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. 

Freundliche Grüsse
Siri Rüegg

Donnerstag, 6. November 2014

Analyse: Komposition von Polarrot


Komposition von Polarrot

Das Werk „Polarrot“ hat einen Handlungsstrang, welcher aufgeteilt ist in verschiedene kleinere Haupthandlungen. Meistens hat es pro Ort, wo sich der Protagonist aufhält, ein bis zwei Schlüsselstellen, welche man aus Hauptknotenpunkte bezeichnen könnte.

Das Werk ist in Form einer Erzählung geschrieben, welche sich ziemlich chronologisch abhandelt. Jedoch gibt es einige Rückblenden, wo die Vorgeschichte neuer Personen erzählt wird. Der Erzähler erklärt meist sehr genau, was eine neue Person in seiner früheren Zeit gemacht hat.

Der Höhepunkt ist aufgeteilt auf mehrere Teile. Breiter steigt auf und fällt wieder, dann steigt er noch mehr und fällt dann wieder. Es ist eine Wellenbewegung, welche sehr gegensätzlich zu dem klassischen Aufbau eines Dramas nach Gustav Freytag. Es gibt nicht einen klaren Höhepunkt. Dafür gibt es einen sehr klaren Schluss. Der Autor lässt Breiter einen Gedankenwandel machen und Breiter setzt sich freiwillig ein, gegen die Deutschen sich zu wehren, obwohl es für ihn bei dieser Aktion keine Vorteile ergibt.

Es wird in einer Er-Perspektive erzählt. So kann man auch Handlungen mitbekommen, welche nicht direkt vom Protagonisten handeln. Man kann nicht ganz sagen ob es eine personale oder eine neutrale Perspektive ist. Es kommt beides vor, denn manchmal handelt es nur von Breiter und ist sehr persönlich gehalten, aber manchmal wird ausserhalb vom Geschehen erzählt. Man hat eine Innen- und eine Aussensicht.