Donnerstag, 11. Dezember 2014

Parodie: Die Leiden des jungen Werther

16. Junius

Warum ich dir nicht schreibe? Ganz einfach, ich habe besseres zu tun. Ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz nähre angeht. Kurz gesagt, ich habe etwas, was du niemals haben wirst. Sie ist, ja man könnte sagen ein Teufel. Dieses Geschöpf ist fies und hinterhältig, genau auf so etwas stehe ich. Sie ist alles, und doch bin ich nicht im Stande zu sagen wie unvollkommen sie ist. Sie hat nichts, weder Verstand noch Güte, dauernd ist sie wütend und kann nicht ruhig sein. Ihre Seele ist im Wahrsten Sinne des Wortes verunreinigt. Doch genau so etwas passt zu mir, sie bringt mich auf einen guten Weg. Diese Beschreibung trifft sie auf den Punkt, nichts dessen, was ich geschrieben habe ist garstiges Gewäsch. Ich musste dir das heute einfach erzählen, denn falls ich es vergessen würde, könnte ich nie mehr diesen Triumph der Überlegenheit auskosten. Selten wusste ich, dass ich so viel besser bin als du. Doch ich hatte Mühe den Brief zu schreiben, denn diese Frau zieht mich an, sie ist so abscheulich, dass es wieder positiv ist. Sie passt vollkommen zu mir, mit ihrem Namen Lotten. Traumhaft!

Mittwoch, 26. November 2014

Brief: Kritik an Werther

Guten Tag Herr Werther

Ich mache mir sichtlich Sorgen um dich. Dein Verhalten ist nicht mehr menschlich. Ich weiss nicht, ob es in meiner Pflicht liegt, als dein bester Freund, dich in die Psychiatrie einzuweisen.

Du musst endlich von Lotte loskommen, es ist krankhaft wie fest du dich an sie klammerst. Du wirst daran sterben, wenn wir nicht etwas ändern. Vertrau mir, junger Mann. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir. Du könntest ein wundervolles Leben führen. Du könntest eine neue Frau finden, welche dich genauso entzücken wird. Du könntest deine jungen Jahre geniessen und verschiedene Frauen haben, du könntest Spass haben. Sieh, du hast dein Leben kaum entdeckt, du hast schon 2 Jahre deines Lebens verschwendet, um dieser ebenso krankhaften Lotte hinterher zu laufen. Du benimmst dich wie ein Hund. Ehrlich, es ist fast peinlich.

Du bist ein erwachsener Mensch und hängst an einer Frau, welche nicht nur dich, sondern auch schon andere Männer missbraucht hat. Sie lässt euch in sich verlieben und euch dann wahnsinnig werden, da ihr sie nie erreichen könnt. Man sollte sie verklagen! Such dir eine schönere, bessere, tollere, nettere, liebenswürdigere Frau. Du hast es verdient.

Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Worten ein wenig die Laune heben und dir helfen. Dein Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen, schliesslich bist du mein bester Freund. Ich möchte dich nicht verlieren, mein Treuer. Ich mag dich wirklich.

Versuche dein Leben zu geniessen, bis bald!


Freundliche Grüsse
Wilhelm

Donnerstag, 13. November 2014

Erörterung: "Inwiefern ist Lessings „Nathan“ ein bürgerliches Trauerspiel, inwiefern nicht?"

Inwiefern ist Lessings „Nathan“ ein bürgerliches Trauerspiel, inwiefern nicht?

Das Drama „Nathan der Weise“ von Lessing spielt sich während der Zeit der Aufklärung ab. Als Protagonist steht Nathan im Vordergrund. Im Drama ist er „der Aufgeklärte“ und zieht als Jude eine Christin auf. Er ist sehr reich und grosszügig. Im Buch besteht der Adel aus Saladin und dem Patriarchen. Die beiden stehen eher für die „unaufgeklärten“ Menschen, vor allem der Patriarch. Doch kann man wirklich sagen dass Nathan der „ehrliche Mann“ ist und somit Lessings „Nathan“  dem bürgerlichen Trauerspiel nahe kommt? Diese Frage werde ich nun erörtern.

Nathan kommt dem ehrlichen Mann sehr nah. Es treffen viele Punkte darauf zu, dass er grosse Ähnlichkeit mit dem ehrlichen Mann hat, welcher typisch für ein bürgerliches Trauerspiel ist. Denn er ist nicht ein typischer Bürger, sondern ist reich und sehr grosszügig. Ausserdem hat er nahe Kontakte mit dem Adel, was impliziert dass er dem Adel näher steht. Jedoch gehört er nicht zum Adel und so steht er trotzdem in der Nähe des Bürgertums. Also ist er aus der Ständeklausel ausgebrochen, denn er ist der Protagonist und gehört nicht zum Adel.

Ausserdem ist Nathan familiär, er zeigt sich nicht sehr öffentlich, sondern bleibt für sich. Sowie passt es dass er tolerant ist und überhaupt keinen Drang nach Herrschaft hat. Dazu ist er auch noch intelligent und steht für den „Aufgeklärten“ im Buch. Dies sind alles Punkte was ihn zum bürgerlichen Helden machen. Denn mit seinen Eigenschaften kann er anderen helfen, egal wer sie sind. Er hat keine Vorurteile.

Ein weiteres Argument ist das der Saladin und der Patriarch, welche den Adel im Buch verkörpern, eher schlecht wegkommen. So wird im Buch der Patriarch als den „Unaufgeklärten“ dargestellt, welcher nur für sich denkt. Er hat mächtige Vorurteile gegenüber anderen Religionen. Saladin befreundet sich zwar mit Nathan, jedoch wird immer wieder angedeutet wie schlecht er mit Geld umgehen kann und dass er immer noch nicht ganz verstehen kann, dass man sich unter den Religionen gut verstehen kann. Trotzdem zeigt er einige positive Ansätze, sodass er im Allgemeinen positiv auf den Leser wirkt. Er scheint jedoch seine Entscheidungen nicht selbst zu entscheiden.


Bei dem Drama „Nathan der Weise“ ist es sehr schwer zu sagen ob es ein bürgerliches Trauerspiel ist oder nicht. Es gibt einige treffende Punkte die dafür stehen. Doch anderseits gibt es auch ein paar Gegenargumente, wie zum Beispiel dass man nicht ganz sagen kann wie der Adel auf den Leser wirkt. Zum Schluss würde ich sagen, dass das Drama sich sehr an ein bürgerliches Trauerspiel nähert, jedoch nicht ganz alle Kriterien erfüllt. 

Dienstag, 11. November 2014

Brief: Charakterisierung von Werther

Guten Tag Stefan

Gerade bin ich in der Schule und beschäftige mich mit dem Buch „Die Leiden des jungen Werther“. Da der Protagonist eine sehr interessante Persönlichkeit ist, dachte ich, ich sollte dir sie einmal vorstellen. Es wird dich sicher interessieren. 

Der Werther ist eine spezielle Person, er ist sehr gebildet, da er unter anderem griechisch spricht und sehr viel über die Kunst und die Natur weiss. Er kann den Homer übersetzen und liest auch des Öfteren aus ihm. Bis anhin erfährt man nichts über Aussehen und Alter von dem Herrn Werther. Doch vielleicht wird sich das ändern bis zum Ende des Buches. Ich nehme an, dass Werther eher eine junge Persönlichkeit ist. Er ist vom Charakter her ein ruhiger, optimistischer Typ. Er sieht in allem das Gute. Man erfährt am Anfang des Buches über seine Angst vor Blitz und Donner, also scheint er ein wenig ängstlich zu sein. 

Kennzeichnend für ihn ist seine unsterbliche Liebe zu Lotte. Seit er Lotte kennt gibt es für ihn keine Zeit mehr, er kennt Tag und Nacht nicht mehr, die ganze Welt dreht sich nur noch um Lotte. Diese Liebe zu Lotte kann für ihn unerträglich werden, denn sie ist bereits verlobt. Für Werther ist das ein Schock, denn schliesslich wollte er Lotte für sich. Er sucht seinen Trost in der Natur und der Literatur. 


Ich hoffe ich konnte dir den Arbeitstag mit dieser interessanten Personencharakterisierung ein wenig auflockern. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag. 

Freundliche Grüsse
Siri Rüegg

Donnerstag, 6. November 2014

Analyse: Komposition von Polarrot


Komposition von Polarrot

Das Werk „Polarrot“ hat einen Handlungsstrang, welcher aufgeteilt ist in verschiedene kleinere Haupthandlungen. Meistens hat es pro Ort, wo sich der Protagonist aufhält, ein bis zwei Schlüsselstellen, welche man aus Hauptknotenpunkte bezeichnen könnte.

Das Werk ist in Form einer Erzählung geschrieben, welche sich ziemlich chronologisch abhandelt. Jedoch gibt es einige Rückblenden, wo die Vorgeschichte neuer Personen erzählt wird. Der Erzähler erklärt meist sehr genau, was eine neue Person in seiner früheren Zeit gemacht hat.

Der Höhepunkt ist aufgeteilt auf mehrere Teile. Breiter steigt auf und fällt wieder, dann steigt er noch mehr und fällt dann wieder. Es ist eine Wellenbewegung, welche sehr gegensätzlich zu dem klassischen Aufbau eines Dramas nach Gustav Freytag. Es gibt nicht einen klaren Höhepunkt. Dafür gibt es einen sehr klaren Schluss. Der Autor lässt Breiter einen Gedankenwandel machen und Breiter setzt sich freiwillig ein, gegen die Deutschen sich zu wehren, obwohl es für ihn bei dieser Aktion keine Vorteile ergibt.

Es wird in einer Er-Perspektive erzählt. So kann man auch Handlungen mitbekommen, welche nicht direkt vom Protagonisten handeln. Man kann nicht ganz sagen ob es eine personale oder eine neutrale Perspektive ist. Es kommt beides vor, denn manchmal handelt es nur von Breiter und ist sehr persönlich gehalten, aber manchmal wird ausserhalb vom Geschehen erzählt. Man hat eine Innen- und eine Aussensicht. 

Donnerstag, 4. September 2014

Erörterung: "War die Schweizer Entwicklungshilfe zu gutmütig mit den Ruandern?"

War die Schweizer Entwicklungshilfe zu gutmütig mit den Ruandern?

Im Buch „Hundert Tage“  von Lukas Bärfuss handelt es sich um den Genozid in Ruanda im Jahr 1990. Dort gibt es viele Entwicklungshilfen, unter anderem auch die Schweizer Entwicklungshilfe, welche sich in Kigali stationiert hat. Nun stellt sich die Frage, ob die Schweizer Entwicklungshilfe zu gutmütig mit den Ruandern war und ob sie die Folgen von ihren Projekten und Spenden überhaupt berechnet hatten?

Die Direktion hätte besser kontrollieren sollen, was mit ihren Geldern passiert. Sie hatten keine Kontrolle darüber, wer sich aus den 5 Millionen bediente und wem es half. Somit wussten sie nicht, dass sich nur die Oberschicht an ihren Spenden bediente und ihre Gutmütigkeit ausnutzte. Die Direktion hätte kritischer sein sollen.

Aber um die Direktion zu verteidigen, es ist nie voraussehbar was passiert. Wie also hätte die Direktion sehen können was mit ihren Geldern passiert. Sie haben getan, was sie für gut hielten. Denn vorauszusehen, dass so ein Genozid stattfinden wird und dass sie die Leute gefördert haben, welche für den Genozid verantwortlich sind, ist sehr schwer. 

Doch wenn die Direktion und die anderen Entwicklungshilfen Studien geführt hätten, über das Denken der Ruander, hätten sie wahrscheinlich nicht so fatale Fehler begangen. Sie sind in ein Land gegangen, wo sie nicht wirklich einen sehr persönlichen Kontakt mit all den verschiedenen Bürgerschichten des Landes hatten. Sie hatten nur mit den wenigsten der Bürger persönlichen Kontakt und dies war mehr oder weniger die Oberschicht. Sie hätten sich ein besseres Bild von Ruanda machen können wenn sie mit allen verschiedenen Schichten Kontakt aufgenommen hätten und ihre Bedürftigkeit und Notstände wahrgenommen hätten. Dies geschah leider viel zu spät, nämlich erst als Paul bei seinem Trip auf die Tutsi Gruppe traf. Er sah zum ersten Mal was die wirklichen Notstände waren und die haben die anderen Arbeiter der Entwicklungshilfe nie wahrgenommen.

Die Leute aus der Direktion sahen nur ihre Tugend und ihre Tugend befahl ihnen zu Helfen. Die Ruander hatten die Hilfe nötig und grundsätzlich ist es schon gut, wenn man probiert zu helfen. Der Direktion wäre es nicht egal gewesen, was die Ruander mit ihrer Hilfe und ihren Spenden anstellten, wenn sie die Folgen gewusst hätten. Denn die Ruander behelligte die Direktion nicht so, dass sie ihr gutes Tun in Frage stellen könnten.  Sie wollten nur das Beste für die Ruander und sie hatten keine Vorurteile. Dies war leider ein Nachteil bei der Hilfe.

Meiner Meinung nach hat die Schweizer Entwicklungshilfe einen guten Job getan. Denn so etwas Elendes und trauriges Vorauszusehen ist sehr schwer. Aber allein der Ansatz dass sie helfen wollen bringt schon mal viel. Man sollte sie nicht kritisieren ob sie zu gutmütig war,  man sollte ihnen höchstens Anregungen für nächste Hilfsprojekte in neuen Länder geben. Denn ja, sie waren eindeutig zu gutmütig, aber aus diesem Fehler sollten sie lernen und bei den nächsten Hilfsprojekten kritischer sein und mehr Vorarbeit machen um über das Denken des Landes mehr herauszufinden.


Donnerstag, 28. August 2014

Erörterung: "Verbringt Agathe ihre Zeit mit David wirklich aus Liebe?"

Verbringt Agathe ihre Zeit mit David wirklich aus Liebe?

Agathe und David sind zwei Personen aus dem Buch „Hundert Tage“ von Lukas Bärfuss. Die Geschichte des Buches spielt sich in Ruanda ab, in der Zeit des Genozid um 1990. David ist ein Schweizer Entwicklungshelfer, welcher für ein Projekt nach Ruanda gekommen ist um dort in der Direktion zu arbeiten. Agathe hingegen ist in Ruanda geboren und sie möchte unbedingt in Brüssel weiterstudieren. Die zwei Protagonisten treffen mehrmals aufeinander und treffen sich dann auch aus dem eigenen Willen. Doch verbringt Agathe ihre Zeit mit David wirklich aus Liebe? Diese Frage werde ich nun erörtern.

Nach dem Treffen in der Imbissbude, als Agathe ihren ehemaligen Patient besuchen will, kommen sie in Gespräche mit einem tieferen Sinn. David erfährt immer mehr über ihre Eigenschaften und Absichten. Auch Treffen sie sich danach öfters, aber Agathe fragt selten etwas über David, sie erzählt nur über sich selbst. Dies zeigt uns, dass sie weniger an ihm interessiert ist, sondern mehr daran interessiert ist, jemandem alle Sachen zu erzählen, welche sie belastet.

Agathe wiederholt bei ihren Treffen mehrmals, dass sie unbedingt in Brüssel studieren will und dass sie überhaupt kein Interesse an ihrem Land hat. Sie sagte zwar, dass kein Hass vorhanden ist, aber ein grosses Desinteresse. David bemerkt ihr gegenüber mehrmals dass sie in Kigali bleiben soll, da es nicht möglich sein könne, dass man sein eigenes Land so stark verabscheut. Doch sie lässt sich durch ihn nicht beirren und betont eher noch mehr wie dringend sie aus Ruanda will.

Während dem Restaurantbesuch in Gisenyi ertönt die Radiomeldung über den ausgebrochenen Krieg. Agathe setzt sich ohne Rücksicht auf David ins Auto und gibt alles um möglichst das Flugzeug zu erwischen. Sie nimmt nur Rücksicht auf sich selbst, was nicht auf gegenseitige Liebe deutet.

Ein weiterer Punkt welcher zeigt dass sie weniger aus Liebe mit David trifft ist als sie sich während dem Krieg im Haus Amsar mit ihm trifft. Sie braucht einen guten Freund, eine Schulter zum Anlehnen und kann es nicht gebrauchen während dem Krieg noch Liebe im Spiel zu haben. Dies macht alles schwieriger. Deshalb bleibt sie auf der freundschaftlichen Ebene, trotz der wenigen Küsse welche ausgetauscht werden.


All diese Fakten zeigen, das Agathe sich weniger aus Liebe mit ihm trifft, sondern weil sie jemand braucht, der sie ablenkt, der ihr zuhört, der ihr hilft oder einfach für sie da ist. Sie möchte nicht das Liebe ins Spiel kommt, da der Krieg für sie sonst komplizierter werden würde. Sie schützt somit sich selbst vor traurigen Ereignissen, welche passieren könnten. Ich denke der Grund das sie sich mit ihm trifft, ist der Nutzen welchen er mit sich bringt.